Onkologie

Forschung als integraler Bestandteil der Palliativmedizin liefert einen wesentlichen Input zur Optimierung der Symptomkontrolle und der Verbesserung des Versorgungsangebotes für Patient*innen mit weit fortgeschrittener, unheilbarer Krankheitssituation und deren Angehörigen.

Entsprechend dem holistischen Behandlungs- und Betreuungsansatz von Specialized Palliative Care sollte auch die Forschung in diesem Bereich interdisziplinär und multiprofessionell erfolgen.

Ansprechpartner

Univ.-Prof. Dr.
Philipp Jost  
T: +43 316 385 13115
Forschung

Unsere Schwerpunkte

  • Identifikation und Behandlung von Symptomen anhand von Patient-Reported Outcome Measures (PROMs)
  • Entwicklung neuer Therapiekonzepte zur Behandlung von häufigen Symptomkomplexen in Palliative Care
  • Entwicklung und Verbesserung von Kommunikationstools mit Schwerpunkt auf „Advance Care Planning“ und „Goals of Care“
  • Erforschung von Auswirkung und Nutzen einer frühzeitigen Integration von Palliative Care in Standard Oncology Care

Unsere Projekte

Implementing Acupuncture and Chinese Herbal Medicine into Palliative Care: A Randomized Controlled Open-label Trial

  • In dieser klinischen Studie wird der Effekt der Kombination von Traditionell Chinesischer Medizin (TCM) zusätzlich zu Standard Palliative Care versus Standard Palliative Care allein auf die Lebensqualitätsverbesserung von Patient*innen mit weit fortgeschrittener Tumorerkrankung verglichen. Für einzelne Symptome, wie zum Beispiel Schmerz und Übelkeit, konnte bereits ein klarer Nutzen von TCM in klinischen Studien nachgewiesen werden. Welcher Effekt jedoch auf die allgemeine Lebensqualität zu erwarten ist und ob die betroffenen Menschen durch den zeitgleichen Einsatz von Palliativmedizin und TCM insgesamt zufriedener mit der erhaltenen Betreuung im Rahmen ihrer Erkrankung sind, ist Gegenstand dieser Untersuchung.
  • Laufzeit: voraussichtlich 2 Jahre
  • Gefördert durch: Verein für Krebskranke
  • Projektpartner*innen: Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, vier Allgemeinmediziner*innen mit TCM-Ausbildung, Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Dokumentation

Der Gebrauch von Komplementärmedizin bei Patient*innen mit maligner Grunderkrankung: Eine monozentrische Querschnittsstudie in Österreich

  • Komplementärmedizin spielt eine immer größere Rolle für Patient*innen mit Tumorerkrankungen. Allerdings ist wenig über den tatsächlichen Gebrauch und den verschiedenen Arten von komplementären Methoden bekannt. Um einen besseren Einblick in die häufigsten von Patient*innen verwendete komplementärmedizinischen Methoden, die Beweggründe und die damit verbundenen Hoffnungen zu bekommen, wird eine Umfrage an der Klinischen Abteilung für Onkologie durchgeführt.
  • Laufzeit: voraussichtlich 8 Monate

 

Datenbank zur Erfassung klinischer und anamnestischer Daten zu Patient*innen mit chronischen Erkrankungen in weit fortgeschrittenem Stadium an der Universitären Palliativmedizinischen Einrichtung Graz

  • Das Ziel der Datenbank ist die Erstellung eines Informationspools. Die Zusammenführung von klinischen und anamnestischen Daten ermöglicht die Erstellung eines umfassenden Bildes der Patient*innen. Somit können Krankheitsverläufe, Symptomprofile und deren Auswirkung auf die Lebensqualität und die unterschiedlichen Therapie- und Interventionsformen verfolgt und analysiert werden. Die systematische Erhebung von Symptomprofilen, deren Intensität und Einfluss auf die Lebensqualität gemeinsam mit Parametern aus Blut- und Harnproben, histo-pathologischen und radiologischen Befunden, sowie demographische und anamnestische Daten zum Krankheitsverlauf dienen der Etablierung von möglichen prognostischen Markern, zur vorausschauenden Planung von medizinischen und pflegerischen Maßnahmen (Advance Care Planning) und zur Hypothesengenerierung bezüglich Wirksamkeit einzelner Interventionen.
  • Laufzeit: laufend

Projekte in Planung

Erhebung von prädiktiven Einflussfaktoren zum Thema Sterbehilfe im onkologischen Setting

  • Mit der wiederaufgekommenen Debatte und dem verfassungsgerichtlichen Beschluss von Dezember 2020 zum Thema „Sterbehilfe“ in Österreich ergibt sich die Frage, wie onkologische Patient*innen zu diesem gesellschaftspolitischen Wandel stehen. Dazu soll eine Umfrage an der klinischen Abteilung für Onkologie durchgeführt werden, in der erhoben werden soll, ob und wie sich die Einstellung zu diesem Thema durch eine lebensbedrohliche Erkrankung im Vergleich zu gesunden Menschen ändert.
  • Laufzeit: voraussichtlich ein Jahr

Integration of Early Palliative Care into Standard Oncology Care

  • In diesem Projekt soll die Wertigkeit und Sinnhaftigkeit einer frühzeitigen palliativmedizinischen Mitbetreuung metastasierter onkologischer Patient*innen ab Diagnosestellung und gegebenenfalls parallel zu ihrer antineoplastischen Therapie im Vergleich zu Standard Oncology Care untersucht werden.
  • Laufzeit: voraussichtlich ein Jahr

Team

Kooperationspartner*innen

  • Palliativstation des Krankenhauses der Elisabethinen in Graz
  • Koordination Palliativbetreuung Steiermark
  • Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz
  • Hospizverein Steiermark
  • Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung, Medizinische Universität Graz