Onkologie

Für mehr als drei Dekaden wurde die Dysfunktion von Proteinen (Onkogene und Tumorsuppressor Gene) als verantwortlich für die Krebsentstehung angesehen. Der Forschungsschwerpunkt der Research Unit liegt auf der Charakterisierung von neuen pathogenetischen Faktoren welche die Krebsentstehung erklären lassen und darüber hinaus Nicht-Kodierende RNA Moleküle als diagnostische, prognostische und prädiktive Biomarker nutzbar zu machen.

Ansprechpartner

Assoz.-Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.
Martin Pichler 
T: +43 316 385 13115

Forschungsergebnisse

Forschung

Darmkrebs: Neuer Ansatz

Wir haben einen neuen Faktor in der Entstehung und für die Behandlung von Dickdarmkrebs entdeckt. Über RNA-basierte therapeutische Ansätze könnte in weiterer Folge die Krankheitsausbreitung verhindert werden.

Wir konnten im Bereich von repetitiven Genom-Sequenzen, die sich in bestimmten Abschnitten häufiger wiederholen, als die Zufalls-Wahrscheinlichkeit es voraussagen würde, eine neue Non-Coding RNA in Dickdarmkrebszellen entdecken. „Diese entsprechend dem Fundort als FLANC bezeichnete RNA, ist in Dickdarmkrebsgewebe signifikant angereichert und führt bei Patient*innen zu einem deutlich schlechteren Krankheitsverlauf“, berichtet Martin Pichler. In Zellkultur und Mausmodellen konnten die Forscher*innen zeigen, dass FLANC die Metastasierungseigenschaften der Krebszellen durch Auslösen/Verhindern des Zelltodes regulieren kann.

Forschung

Darmkrebs: Verlauf erforscht

Wir arbeiten an der Entschlüsselung der Rolle sogenannter Nicht-kodierender RNAs bei der Ausbreitung von Metastasen bei Dickdarmkrebs. Die Identifizierung der zu Grunde liegenden molekularen Mechanismen soll zu einem besseren Verständnis der Erkrankung führen und den Weg zur Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze ebnen.

Im Rahmen mehrerer aktueller wissenschaftlicher Arbeiten konnten wir einige MicroRNAs und andere Non-Coding RNAs entdecken, welche die Ausbreitung von Dickdarmkrebszellen regulieren. So beschreiben wir beispielsweise die Rolle der MicroRNA miR-196b-5p als möglichen Biomarker zur Prognose der Metastasierung von Dickdarmkrebs.

Projekte

Involvement of Non-Coding RNA in Tumor Metabolism

  • Tumorzellen haben eigene Stoffwechsel-Abnormalitäten entwickelt um ihre Bedürfnisse des schnellen Wachstums und der Anpassungsfähigkeit gerecht zu werden. Die RNA Moleküle die diese Stoffwechselwege steuern sollen im Rahmen dieses Projektes entschlüsselt werden, und Strategien diese Faktoren zu beeinflussen, getestet werden.
  • Laufzeit: 2020-2022
  • Gefördert durch: FWF

Role of nuclear export factors on non-coding RNAs in breast and colorectal cancer

  • Der Transport von RNA Molekülen in das Zytoplasma wird durch Protein, sog. nukleäre Export Faktoren geregelt. Ziel dieses Projektes ist das Wechselspiel von diesen Faktoren welche für die Krebsentstehung und Ausbreitung verantwortlich sind, zu identifizieren.
  • Laufzeit: 2020-2022
  • Gefördert durch: FWF

Development of circulating non-coding RNA as biomarkers in kidney cancer

  • Der Krankheitsverlauf von Krebserkrankungen kann zunehmend im Blut von Patient*innen vorausgesagt werden. Ziel dieses internationalen Netzwerk Projektes gemeinsam mit Kooperationspartnern aus Tschechien, Italien, Deutschland, Rumänien und den USA, ist die Vernetzung und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in diesen Bereichen auszubilden.
  • Laufzeit: 2020-2022
  • Gefördert durch: EU Horizon 2020

Team

Kooperationspartner

  • Ondrej Slaby, CEITIC, Brno, Csechia
  • Klaus Pantel, Hamburg, Germany
  • Massimo Negrinni, Ferrara, Italy
  • George Calin, Tx, USA